Reality Check

Vehikel des Teufels

Auch auf die Gefahr der eher einseitigen und doch sehr subjektiven Berichterstattung hin ...

Wenn ein Auto 666 Euro kostet, 23 Jahre alt ist und bisher in Glaubendorf gewohnt hat, muss ich es doch kaufen, oder?

Einfach schon, um den Rest der Menschheit davor zu beschützen.

20 Stories

Mein Beitrag für 20stories ist fertig.


Schatten

I’m still alive. Pearl Jam, 1990. Eddie Vedder singt sich die Seele aus dem Leib. Der iPod auf volle Lautstärke Erst waren Nirvana, dann Pearl Jam und danach nichts mehr. Wenn er daran denkt, was derzeit so in den Charts ist, könnte er kotzen. Schwarze Hip-Hop-Angeber und Produzenten, die für einen Blowjob die Karrieren von viel zu jungen Mädchen verkaufen. Und dann noch diese allgegenwärtige englische Schwuchtel, die nur dann gut ist, wenn sie Kiss covert. Echt zum Kotzen. Nach Pearl Jam kam nichts mehr nach. Fast muss er lachen. Ich klinge schon wie mein Vater.
Er ist dreißig, wird meist älter geschätzt. I’m still alive. 1990 war er 14. Dieser bayrische Schauspieler, auch eine Schwuchtel, wurde mit einem Messer aufgeschlitzt und dann auch noch mit einem Hammer erschlagen. Sicher ist sicher, könnte man sagen. Die verfluchte Diddl-Maus wurde das erste Mal gezeichnet und bei einem Erdbeben im Iran sterben 50 000 Menschen. Er hatte zum ersten Mal die Zunge eines Mädchens im Mund.
Your Daddy was nothing but a …. Bei Konzerten sangen sie das Fuck immer dazu. Kam echt gut. Sein Daddy ist gerade mal wieder aus dem Gefängnis draußen. Er fragt sich, wie lange er es diesmal schaffen würde, aber eigentlich ist es ihm egal.
Musiker! Das wäre es gewesen. Er war kein schlechter Bassist damals und spielte sogar in einer Band. Es war ziemlich leicht, an die Mädchen ranzukommen. Alles, was er tun musste, war ein bisschen auf schüchtern zu machen und etwas weniger besoffen zu sein als sie. Der Rest ergab sich fast von alleine. Jetzt musste er tatsächlich lächeln. War schon eine nette Zeit.
Who answers … who answers. In wenigen Minuten wird er auf ziemlich unappetliche Art sterben, doch jetzt ist noch alles gut.
Vor ihm eine Kleine mit tätowiertem Rücken und wackelndem Arsch. Der Schlüssel zu seiner Familienkutsche mit den beiden Kindersitzen drückt unangenehm in der Hose. 1990 war die Welt noch in Ordnung. Er hatte die Hand in der Hose eines Mädchens und die Welt stand ihm offen. Was war passiert. Er hätte doch nur …

Der Schmerz trifft ihn völlig unvorbereitet. Ein Stich in beiden Füßen gleichzeitig. Scheiße! Auf irgendetwas getreten? Er sieht nach unten. Es ist ein heißer Tag. Er sieht die Spuren von Hundepisse auf dem Asphalt, die langsam eintrocken. Geht nie wieder weg. Der Teil, der nicht wahrhaben will, was da unten passiert, arbeitet auf Hochtouren. Legt Sonderschichten ein. Registriert alles. Die beiden vereinzelten Grasbüschel, die zwischen den Ritzen des Gehsteigs wachsen, eines davon vertrocknet, das andere fast prahlerisch grün. Wie kann das sein? Nimmt alles wahr. Die weggeworfenen Zigaretten, die leere Packung Orbit Kaudragees, alles. Das tut weh! Sein Schatten, der auf unnatürliche Art und Weise länger wird, seine Schuhe. Was für Schuhe! Du Arschloch! Da sind keine Schuhe, nur der Schatten!
Tatsächlich, sein eigener Schatten ist scheinbar über seine Schuhe nach oben gekrochen und mittlerweile bei seinem Knöchel angekommen. Während seine Knochen splittern und sich durch sein Fleisch kein Blut! bohren fragt er sich seltsam distanziert, was da wohl passiert. Als der Schatten über seine Schienbeine kriecht, ist der Schmerz wieder da. Er spürt, wie die Knochen in seinem Bein zermalmt werden, spürt, wie der Muskel zerquetscht und die Sehnen zerrissen werden. Noch immer kein Blut zu sehen. Alles wird von diesem beschissenen, durchgeknallten Schatten verschluckt. Er hätte gerne ein wenig Ruhe. Möchte nachdenken. Bei diesem Lärm ist das unmöglich. Irgendwer schreit um Hilfe. Halt die Klappe! Ich habe hier ein kleines Problem! Er braucht einige Sekunden, um zu merken, dass er sich selbst hört.
Hilfe! Von der Kleinen mit dem aufreizenden Tattoo ist wenig zu erwarten. Ihr Schatten ist bereits über ihren Hüften angelangt. Kurz sieht die Kleine aus, als ob sie direkt unter den Brüsten einfach aufhören würde. Ihr Mund ist weit aufgerissen. Das ist ein Witz, oder?. Ein saugendes, widerlich schmatzendes Geräusch ist zu hören. Sie hat sich die halbe Zunge beim Schreien abgebissen. Macht nichts. Sie ist tot und liegt neben ihrer Handtasche auf der Straße. Er sucht verzweifelt nach einem Ausweg. Überall auf dem belebten Platz liegen Tote. Andere sind gerade dabei, zu sterben. So wie er. Als das mahlende Geräusch gemeinsam mit dem Schmerz seinen Oberschenkel erreicht, vergisst er die anderen.
Als Kind schüttete ihm sein nichtsnutziger Vater einmal einen Topf mit heißem Nudelwasser über den Rücken. Das tat weh. Beim Ballspielen in der Schule sprang ihm einer der Neandertaler – viele Muskel, wenig im Hirn und stolz auf beides – mit Anlauf und gehobenem Knie direkt in die Eier. Das tat sogar noch mehr weh. Nichts konnte ihn allerdings auf den Schmerz vorbereiten, als der Schatten seine Hüfte erreicht und langsam sehr langsam weiter nach oben wandert. Wie ein stumpfer Schürhaken, der sich brennend heiß in sein Innerstes wühlt.
Was soll das sein? Aufstand der Schatten? Er fürchtet sich vor seinem hysterischen Lachen. Das ganze Leben zieht an einem vorbei, heißt es. Verdammte Scheiße! Alles, woran er sich im Augenblick erinnern kann, ist kochendes Wasser, dass über seine Schulterblätter und zwischen seine Arschbacken rinnt und an Eier, die so fest getreten wurden, dass sie mehrere Stunden in der Bauchhöhle stecken blieben. War das alles? Sein hysterisches Lachen wird lauter. Die Hose war teuer! Und nun ist sie weg. Wieso kann ich nicht einfach sterben?
Kein Blut! Alles verschwindet im Schatten.
Er hält länger durch als die meisten. Yeah I, ooh, I'm still alive. Yeah yeah yeah yeah yeah yeah. Pearl Jam, 1990. Danach kam nichts mehr.
Erst als der Schatten seinen Oberkörper erreicht und die Luft pfeifend aus seinen Lungen in das Schwarze gesaugt wird, hört sein Herz zu schlagen auf. Gibt auf. Endlich. Sein letzter Gedanke.
Hätten seine Ohren wenige Minuten später noch hören können, hätten sie gehört, wie die Schreie immer weniger werden und schließlich ganz aufhören. Endlich.

Ausreden

Heut abend war ich noch mit puppe und den Kids im Schotterteich planschen. Wir und ungefähr 8,7 Millionen anderer Menschen. Laut und wild geht's dort zu. Und das Wasser ist dort sicherlich so warm, weil der Teich einfach nicht tief ist und an sich ein ruhendes Gewässer ist ... die entrückten Gesichter der Kinder und der älteren Mitschwimmer haben damit ganz bestimmt nix zu tun.

Alles miteinander nicht gerade optimal, um die eigene Aura nach einem langen Tag ein bisschen durchzuspülen und wieder sauber zu bekommen, aber halt sehr lustig!

Heute wird das nichts mehr mit meinen Anteil an 20stories. Immerhin glaub' ich mir noch selbst die beste aller Ausreden - 'Ich finde derzeit einfach nicht die Zeit für eine gute Geschichte.'

Tatsächlich halte ich mich für einen ganz passablen Geschichtenerzähler mit fallweisen sehr guten Momenten ... aufgeschrieben hat die ganze Sache nochmal eine andere Dimension und ich bin ein wenig in Ehrfurcht erstarrt. Sogar die Old-School-Variante habe ich in der Hoffnung auf die direktere Drittes-Auge-Hand-Verbindung schon ausprobiert. Ich könnte mittlerweile schon über's Schreiben schreiben. Allerdings finde ich das auch bei den ganz Großen immer ziemlich erbärmlich.

Old School Writing

Und dann war da noch etwas ... Ach ja! Die erste große Paradeiser-Ernte ist eingefahren! Süße, kleine Schnuckelchen sind sie, meine Eigenbau-Paradeiser.

Big Paradeis

Es heißt ja, die dümmsten Bauern haben die größten Erdäpfel. Umgelegt auf meine Paradeiser bin ich wohl ein ziemlich schlaues Kerlchen.

20 +/- MrNilson

Das da hab ich mir auch einfacher vorgestellt.

Mit tiefem Respekt vor allen bisherigen SchreiberlingInnen scheitere ich gerade an der selbstgemachten Vorgabe, etwas fröhliches beizusteuern.

20stories

Der bisherige ausgezeichnete Geschichtenverlauf lässt sich hier verfolgen.

Mein Teil kommt! Versprochen.

Fortsetzungsroman?

Plötzlich steht sie da. Ganz selbstverständlich im Zentrum der Welt, erscheint einfach so. Ihr fröhliches Lachen, die braunen Haare zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Das ganze Universum verjüngt sich auf diesen einen Fluchtpunkt. Need for Speed Most Wanted in dem Moment, in dem die Nitroeinspritzung gezündet wird. Teleobjektiv voll an. Dreifachzoom, sechsfachzoom, noch näher. Die Umgebung verschwimmt in der Tiefenschärfe und die Geräusche rundherum sind nicht mal mehr Stimmen aus dem Off. Was soll er diesem Mädchen geben, wenn nicht mal das Universum reicht. Seine Hände sind schweißnass und sein Hals ist trocken. Jetzt die Worte sagen können, die alles verändern. Diesen einen Satz, der zwei Leben für alle Zeiten aus der Bahn wirft.

"Hallo."

Sie ist cleverer als er. Hat mehr Erfahrung. Weiß, wie's um ihn steht. Sie lacht. Nicht unfreundlich. Fast aufmunternd. Vielleicht beim nächsten Mal. Dann dreht sie sich um, und geht nach Hause. Er bleibt stehen, lässt den Kopf nur kurz hängen. Dann geht ein Ruck durch seinen Körper und er richtet sich auf. Seine Zeit wird kommen ...


Er ist viereinhalb und mein Sohn, sie ist sieben und das Nachbarskind. Das kleine Drama spielt sich fast täglich bei uns zu Hause ab. Ist ja auch eine schwierige Beziehung bei dem Altersunterschied. In wenigen Jahren hat sie schon die ersten Ferialjobs, während er noch um sein Taschengeld feilschen wird.

Führung für die Gaudi

... vor gar nicht all zu langer Zeit:

K: "Die Jungs sollen Spaß haben! Die sollen Spektakel machen! Die sollen da raus gehen und die Stimmung genießen!"

Ein Repräsentant eines nicht unbeträchtlichen Teils der deutschen Fußballöffentlichkeit: "Die sind zum Arbeiten da. Nicht zum Spaß haben!"

... heute:

Deutschland gewinnt gegen Schweden 2:0. Ich find's schön, dass die Klinsmannsche Variante funktioniert.

Rutschpartie

Klarer Fall von "reduced to the max".

Achtung

Reality Check - Rosige Aussichten

Auch ein interessantes Fenster zur Realität ... und auf alle Fälle ein buntes.

Ich durfte heute einer Seerosentaufe beiwohnen. Komplett mit riesigem Aufwand, einem Knabenchor, drei Taufpatinnen, einem schlechtem Festredner und einem stolzen Züchter. Also von der Ausstattung her genau so wie jede andere Taufe.

Anders als bei Menschleins werden bei Seerosen scheinbar immer nur die ersten ihrer Art getauft. Das heute getaufte Exemplar zeichnet sich - neben ihrer Farbenpracht - dadurch aus, dass das sogenannte Auge der Seerose nur am ersten Tag der Blüte in voller Größe zu sehen ist ... weniger ist also offensichtlich mehr bei Seerosen.

Der stolze Papa heißt Fleischer und die Urmutter aller zukünftigen Röslein gleicher Bauart trägt den stolzen Namen "Carnuntum".

Wieder was gelernt heute.

pausenraum

der workshop-company.com

Viel Workshop für wenig Geld


State of the Art - NLP & DHE kompakt geht in die nächste Runde!

Mehr Informationen gibt's in diesem Beitrag.

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Jetzt sollt ma mal "300" hinter uns bringen.
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MrNilson - 10. Apr, 12:09
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yep. genau so wird es sich zutragen. die neigungsgruppe...
Fiercedragon - 4. Apr, 23:50
Gemischte Platte
Also "The Hills have Eyes 2" gleich zum schlechtesten...
MrNilson - 4. Apr, 15:06
°°°°°°°°°°°°°°°°°°Irdumm:
Auf der Geodäte hast du dich überhaupt nicht bewegt....
schreibnetz - 28. Mär, 12:18

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