'Heute hab ich einen Sprachfehler.'

Wenn ein fast Fünfjähriger so etwas sagt, erkennen Profi-Mum und Profi-Dad: Die Logopädin war im Kindergarten.

Es ist immer wieder erstaunlich, welch fantastische Kommunikatoren professionelle Heiler und Unterstützer sind. Es kann ja auch wirklich gar nicht schnell genug gehen, den Fehler als Kategorie menschlichen Verhaltens in die frühkindliche Entwicklung einzuführen. Immerhin erleichtert das später einmal das Anbringen des Legasthenie-Stempels, der Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom-Punze und der Unsicherheitsmarkierung. Alles wichtige Entwicklungsschritte, damit auch die Jüngsten begreifen, dass etwas kaputt ist und repariert werden muss.

Schlimm genug, wenn solche Typen über uns große Menschen herfallen. Bei den etwas kürzeren Menschen hört sich der Spaß dann allerdings rasch auf. Kinder machen keine Fehler ... sie lernen. Nur eines von vielen Dingen, wo die Kleinen den Großen ordentlich was voraus haben.

Für Profi-Mum und Profi-Dad zahlt es sich da schon aus, ein wenig genauer hinzuhören, wenn die Menschenmechaniker geschickt daran werkeln, dass ihre Werkstätten auch in Zukunft gut frequentiert bleiben. Von Menschen, die glauben, nicht richtig zu funktionieren.

Kurze und lange Menschen haben Stärken. Nur weil wir wenig gewohnt sind, dort hinzusehen, heißt das nicht, dass da nix ist. Kids wissen das - zumindest so lange, bis ein Menschen-Mechaniker sie vom Gegenteil überzeugen kann.

Lust auf ein Experiment? Einfach einen Tag so tun, als wäre alles, das passiert, genau richtig. Es gibt keine Fehler, sondern nur die Möglichkeit, zu lernen. Jede deiner Reaktionen und Aktionen ist exakt das Beste, das dir derzeit zur Verfügung steht.

Das verändert was. Wetten?

Aus einem Medizin-Fachartikel zum Thema 'Tod durch Erhängen':

'Besonders schwierig ist der Nachweis, wenn ein Erhängter durch einen anderen zu Tode gebracht wurde.'

Stell ich mir ausgesprochen gruslig vor.

"Nun ja, Mäuschen. Vielleicht ist das halt einfach nicht drin in dir. Vielleicht solltest du die wichtigen Spiele wirklich den großen Jungs überlassen und einfach nur gut aussehen. Das ist doch auch nicht schlecht. Ich kenne da eine Frau ...".

Frank Farrelly, der Begründer der Provokativen Therapie hat nach Graz geladen und die Massen strömten. I., M., und ich waren dabei. Zweieinhalb Tage Graz, über das Wochenende.

Es ist schon erstaunlich: Da sitzt dieser ältere, weißhaarige Herr seinen Klienten gegenüber und beleidigt, schwadroniert, bewertet, verurteilt, macht sich lustig, predigt, stottert, betatscht sie bei jeder Gelegenheit, verliert den Faden, erzählt zusammenhanglose Geschichten, macht Sex zu seinem Lieblingsthema und verändert so ganz nebenbei die Welt der Klienten. Die haben das Gefühl, dass zum ersten Mal jemand genau die Sachen sagt, die sich selbst immer denken oder die sie glauben, dass andere ständig über sie denken. Sie fühlen sich aufgehoben und lachen - häufig zum ersten Mal - über ihre Probleme. Und schon wirken sie kleiner und überschaubarer und vor allem lösbar.

Bei einigen anwesenden Therapeuten und Sozialarbeitern hat die Farrellysche Vorgangsweise schon sehr offensichtlich an den Fundamenten der eigenen Überzeugungen gerüttelt. So etwas gehört sich doch nicht. Das Seltsame ist nur ... es scheint zu funktionieren.

Ein richtig lohnendes Wochenende mit wunderbarer und witziger Begleitung.

Ach ja ... eins noch: Falls jemand in nächster Zeit nach Graz kommt: Könnte bitte mal jemand diese Stadt aufwecken!

... für einen meiner treusten Leser: Alles Liebe zum Geburtstag, Dad!

Ist ein blödes Gefühl, wenn ich merke, dass ich mich heut abend so fühle wie mein Kater dreinschaut.

Immer mehr Trainerinnen und Trainer bloggen. Zumindest kommt's mir so vor. Jetzt haben wir das Bloggen zwar nicht gerade erfunden ... mit 203 Online-Tagen ist derPausenraum unter den deutschsprachigen Workshoppern schon fast ein Urgestein.

Vielleicht finde ich ja bei den marktbegleitenden Blogs endlich heraus, warum ich blogge. Seit Beginn des pausenraums fragt mich das nämlich einer meiner treuesten Leser in regelmäßigen Abständen. Meist druckse ich dann ein bisschen rum, lass' ein paar Weisheiten von wegen Marketing und so einfließen und verneine vehement den gar nicht explizit geäußert Exibitionismus-Vorwurf.

In dem Herumgedruckse ist ja auch einiges an Wahrheit. Begonnen hat's auch so. Nämlich mit der Überzeugung, dass jemand, der verhältnismäßig viel Kohle für einen Workshop ausgibt, das vermutlich eher tut, wenn er oder sie den Trainer kennt. Und da das nicht in allen Fällen immer möglich ist, bietet derPausenraum so eine Art Überbrückungshilfe bis zum ersten realen Aufeinandertreffen. Dementsprechend marketinglastig waren die Anfänge unseres workshop-company Blogs.

Und dann kam ich eines Tages auf die Idee, ein Foto meiner wunderschönen und süßen Tochter zu veröffentlichen. Und was ist passiert? Eine Leserin der ersten Stunde, deren Urteil ich in vielen Fällen nahezu blind vertraue, sagt: "Also das ist jetzt der erste interessante Beitrag!". Dieser eine Satz hat dem pausenraum eine nachhaltige Wendung gegeben. Plötzlich wurd's persönlich. Und vielleicht ist ja genau das der große Marketing-Kniff: die Möglichkeit, die workshop-company ganz intim, ungeschminkt und unendlich ehrlich kennen zu lernen ...

Selbstverständlich um dann ganz entspannt und in völliger Sicherheit zur Überweisung des Workshop-Betrages zu schreiten. Ein marketingtechnischer Genieblitz!

Allerdings erklärt das noch lange nicht, warum ich mich diebisch über steigende Leserzahlen freue, obwohl die nicht alle zu einem unserer Workshops kommen.

Die Recherchen tief hinein in meine Bloggerbefindlichkeit haben gerade erst begonnen und werden erst wieder öffentlich, wenn ich nennenswerte Ergebnisse vorweisen kann. Versprochen!

Einige Blogs von MarktbegleiterInnen, die vieles anders, manches ähnlich und einiges besser machen - vor allem sind es Blogs, bei denen ich mich freue, wenn sie wachsen und gedeihen und auch weiterhin die Welt bunter machen:

Hans-Peter Zimmermann
Chris Mulzer
Yvonne van Dyk

Viel Spaß beim Schmökern!

"Ich bin's. Dein Fernseher."

Vermutlich kennt jeder österreichische Fernsehzuseher diesen Satz. Die Gebühreninquisitionsstelle (kurz GIS) des ORF wirbt damit um Angst und in weiterer Folge um erhöhte Bereitschaft, sein Fernsehgerät anzumelden.

Jetzt ist es so, dass ich mal wieder angehenden Werbern und Marktkommunikatoren einiges über Kreativitätstechniken, Teamarbeit und Präsentationstechniken näher bringen darf. Und da hör ich doch im Rahmen des ersten Workshops folgendes Feedback: "Deine Stimme klingt a bissl wie die von dem GIS-Mann."

Tja ... also für alle, die mich nicht kennen: ORF schauen (Ö-Radio hören gilt auch. Da treib ich mich auch rum.) und eine ungefähre Ahnung von dem kriegen, wie ich klinge. Ich überleg' in der Zwischenzeit, ob mich das freut oder eher doch nicht und ob ich die Stimme eh angenehm genug finde.

"Ich bin's. Dein Veränderer."

Fliegen ist sehr einfach. Es ist die Kunst, hinzufallen, aber den Boden zu verfehlen. Am einfachsten gelingt das, wenn man im richtigen Moment abgelenkt wird.

Sehr interessante Theorie aus 'Per Anhalter durch die Galaxis'. Passt für eigentlich eh alles.