Wir wurden heute von zwei Trainerinnen komplett im Dunkeln gelassen. Die beiden Damen wollten uns heute nämlich etwas vorstellen und in weiterer Folge auch verkaufen.
Dialog im Dunkeln nennt sich die Geschichte und ist eine Installation, in der Sehende in die Welt der Blinden eintauchen können. Da wird also der Sehende in einer Gruppe mit anderen Sehenden von einem blinden Guide durch Alltagssituationen gelotst. Ganz normale Dinge wie Straßenkreuzungen, Busfahrten oder ein Restaurantbesuch. Nur halt im Dunkeln. So richtig stockdunkel.
Wir durften da heut mal reinschnuppern. Schon ziemlich interessant, was das mit einem macht. Wenn alles Sichtbare wegfällt, bleibt zunächst nicht viel. Nach und nach melden sich die anderen Sinne zu Wort und schrauben sich nach oben.
Ganz witzig finde ich, dass die Sprache deutlich länger braucht, um sich auf die neue Situation einzustellen als der Rest. "Schau mal!", "Sieh her." und ähnliches wirken in tiefster Dunkelheit ein bissl deplatziert.
Die beiden Trainerinnen veranstalten übrigens Kommunikationstrainings im Dunkeln. Find ich zwar ganz interessant, für die nachhaltige Veränderung abseits vom kurzfristigen Event ist es meines Erachtens aber recht egal, ob es hell oder dunkel ist.
Das Training in so einem Setting finde ich unnötig - auch wenn die beiden Trainerinnen von
iq-m hervorragend vorbereitet und sehr kompetent waren. Die Installation werde ich mir aber auf alle Fälle noch mal in voller Länge geben.